Spektrallinien Seite 17

Am letzten Tag eines weiteren Sommers
sah mein Gesicht in eine tiefe Sonne
und in der Luft lag eine unbekannte Schwere
Etwas Neues ohne Heiterkeit

Weitergehend, verfluchte ich den Winter
der die Schwere mit sich brachte
(wie ich da noch dachte)
und den Duft einer letzten Blume

Die hatte ihre Blätter weit hinausgestreckt
als wäre das Blühen ihr nicht genug
als warte sie auf den Wind
der ihr die Welt zeigen würde

Nur ein flüchtiger Gedanke

Denn wer kann schon wissen
ob eine Blume sich öffnet oder schließt?

In der Luft liegt etwas Neues
ohne Heiterkeit
das wäre noch und für immer verborgen
ohne den Winter, der es ans Licht getragen
und ich bin jetzt dankbar dafür

Denn ob die Sonne auf oder untergeht
das weiß nur der, der hinsieht und wartet
oder jede ihrer Farben kennt