Memento mori

Memento mori ...

Meine Hoffnung steht in Flammen
Meine Träume zum Verkauf

Aus Liebe zum Vaterland
gelebt
Nicht
aus Liebe zum Leben
geliebt

Worte können töten
oder Leben erhalten
Und vernichten doch
nur die Wesen mit Herz

Leere Gebäude
Zweckentfremdet, neu gebaut
sollen den Geist alter Tage fassen
den Schmerz aller Menschen bewahren.

Wahre Worte müssen nicht erzählen
Sie sprechen für sich selbst
Ihre Lüge offenbart sich
allein
im Spiegelbild
wenn man sie von innen sieht

Waren die Grillen schon hier?
Um Trost zu spenden
während Stunden des Wartens
auf das Warten
auf das Ende?
Sangen sie schon,
damals?
Und warum auch nicht?

Wenn der Blick aus dem Fenster
einen Spiegel zeigt
der unendlich Spiegel spiegelt
Dann wird das Fensterbild zur Wahrheit
unendlicher Schmerzen.

Wir sprachen über Identität
die auf Nummern reduziert wird
Und doch sind sie jetzt
in den Jahren danach
doch wieder nur Nummern
doch wieder nur Zahlen
Identitäten, erdrückt
von der eigenen Schwere.

Das ist der Ort
an dem Menschen
gedenken
Das sind die Dinge
denen Menschen
gedenken
Das ist die Art
auf die Menschen
gedenken
auf die Menschen
gedacht wird

Wofür dann gelebt?
in all den Nächten?
Jemals geträumt?
von scheinbarer Freiheit?
Damit das alles
niemals wiederkehrt?

Kann denn Tod Erlösung
und Anfang sein?
Weil das, was er beendet
des Nachdenkens nicht lohnt?

... Gedenke, dass du leben willst.

Ist nicht
auch heute noch und hier
diese Frage angebracht?
Wo Menschen durch
Gedanken gehen und
die Augen schließen und
sich nicht eine Sekunde
aus dem grauen Alltag lösen?

Warum können sie
keinen Augenblick opfern?
Fürchten sie
dass das tiefere Grau
in all seiner Endgültigkeit
ihnen allzu gut gefällt?

Und alle Herzen, die noch schlagen
scheiden bald von dieser Welt
Sie sind die ewig goldnen Glocken
wo Verzweiflung Hochzeit hält.

Sangen sie schon damals?
Und warum auch nicht?
Es ist ihr gutes Recht
und ihr unendlich Glück
dass niemand um sie weint
dass niemand ihr herrliches Leben
mit kalten Worten beschmutzt,
die all das niemals fassen können.
Auch wenn noch so viel Verachtung
von ihren Lippen fließt.

Ach, hätten nur die Menschen
Achtung vor sich selbst
So würden sie zerstören
was diese Schmerzen hält
Würden sie gestehen
dass Verstand nicht trauern kann.

Sie werden niemals fassen
das nichts
sie retten kann
Auch nicht ihr Gedenken
an nichts
das trauern kann.

So lassen sie sich niemals
aus ihrem Alltag reißen
und ihre Worte verhöhnen
das eigene Gefühl.

Erinnerung kann niemals
festgehalten werden
Wir können sie nicht binden
auch nicht an das graue
Gedenken toter Steine.

Helft mir!
Ich wurde lebendig eingemauert!

Von Feuervogel

Von Nachtvogel

Von Schaumvogel